Von saurem Wein, schlechten Ernten und kalten Sommern

Der Geschichtsverein des Kantons Freiburg organisiert heute Abend einen Vortrag über Fernwirkungen grosser tropischer Vulkanausbrüche auf Klima und Gesellschaft in der Schweiz.

Eruption of Vesuvius (1817) von William Turner (1775-1851) © Wikimedia Commons, Public domain, (Original: YCBA/lido-TMS-5

MA Niklaus Bartlome von der Uni Bern referiert heute Dienstagabend in Freiburg über das Thema: "von saurem Wein, schlechten Ernten und kalten Sommern. Fernwirkungen grosser tropischer Vulkanausbrüche auf Klima und Gesellschaft". Mit diesem Vortrag wolle der Deutsche Geschichtsforschende Verein des Kantons zu einer aktuellen Besorgnis der heutigen Zeit aus der Sicht der Geschichte Verständnishilfen anbieten. Der Vorschautext des Vereins:

Im April 1815 brach auf der indonesischen Insel Sumbawa der Vulkan Tambora aus. Nicht nur lokal führte dies zu verheerenden Konsequenzen, die Auswirkungen waren bis nach Europa spürbar, wo im Folgejahr die durchschnittliche Jahrestemperatur massiv sank. Gerade in Mitteleuropa und besonders auch in der Schweiz war der Sommer 1816 viel kühler und nasser als normal. Was in die Geschichte als "ein Jahr ohne Sommer" eingehen wird, führte in der Schweiz in den Jahren 1817 und 1818 zur letzten grossen Subsistenzkrise: "Menschen grasten nun mit dem Vieh".

Anhand der modernsten globalen Klimarekonstruktion und anhand historischer Quellen zweier Hospitäler, dem Bürgerspital in Freiburg und dem St. Galler Heiliggeist-Spital, werden in diesem Vortrag die möglichen Auswirkungen dieser tropischen Vulkanausbrüche untersucht. Das bis zurück ins 17. Jahrhundert.

Der öffentliche Vortrag findet am Dienstag, 7. Mai 2024, um 19.30 Uhr im Staatsarchiv Freiburg statt. Der Eintritt ist frei.

Medienmitteilung - Redaktion / faeb
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